Aktion zum Tag gegen Gewalt an Frauen

Seit dem 16.11.2023 läuft die gemeinsame Aktion „handle-jetzt“ vieler Thüringer Gleichstellungsbeauftragten zusammen mit den dazugehörigen Netzwerken um die verschiedenen Gesichter von Gewalt zu thematisieren und auch um auf das vorhandene Hilfesystem in den Thüringer Landkreisen und Städten vorzustellen.

Zusätzliche Aktion in Suhl zum 25.11.

Die Europäische Grundrechteagentur hat bereits 2014 feststellen müssen, dass rund 35 Prozent aller Frauen mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexueller Gewalt betroffen sind. Also mind. JEDE 3. FRAU. Um das greifbarer zu machen, ergänzt das Suhler Netzwerk gegen Gewalt in der Familie die thüringenweite Kampagne „handle jetzt“ mit Bildern von bekannten Orten in Suhl, um optisch zu verdeutlichen, wie viele Frauen aus der Mitte der Gesellschaft das sind. Ob im Kino, im Bus, bei Kulturveranstaltungen, im Sport oder unter politisch Interessierten – häusliche Gewalt zieht sich durch alle Bevölkerungsschichten und Gruppierungen.

Suhler Hilfeangebote

Fragt man nach den Gründen, warum keine Hilfe in Anspruch genommen wurde, dann zeigen sich typische Barrieren: Gründe für die Nichtinanspruchnahme von Hilfe durch gewaltbetroffene Frauen sind beispielsweise Scham (25 Prozent).

32 Prozent meinen, dass sie keine Hilfe gebraucht hätten, 28 Prozent erscheint ihr Fall zu geringfügig (BMFSFJ 2004). Auch die Unkenntnis über die vorhanden regionalen Anlaufstellen können ein Grund sein. Diese Hürde möchte das Netzwerk senken und über die Aktion „Handle – jetzt“ auf das in Suhl und Umgebung vorhandene Hilfeangebot aufmerksam machen. Das Netzwerk möchte Aufklären und Mut machen, das Schweigen zu brechen. Mehr Informationen findet man hier auf dieser Webseite, aber auch auf Instagram, wo es regelmäßig Hinweise vom Netzwerk zu lesen gibt.

Sensibilisierung der Suhler Bevölkerung

Eins der Ziele, die das Netzwerk hat, ist das Sensibilisieren zum Thema häusliche Gewalt. So wie es mitten in unserer Gesellschaft stattfindet, sollte es auch selbstverständlich sein, dies öffentlich zu benennen. Daher danken wir vor allem den Suhler Institutionen die sich nicht davor scheuen, das Thema häusliche Gewalt in die Öffentlichkeit zu tragen und sich bewusst zu sein, dass die überall passieren kann. Denn vor allem das Wegschauen und Leugnen dieser Tatsachen, macht es Opfern so schwer sich Hilfe zu holen.

Für die nächsten Jahre sind weitere bekannt Orte im Suhler Raum geplant. Wir würden uns über Unterstützung dabei sehr freuen. Für 2023 bereits ein großes DANKESCHÖN an die SNG Suhl (E-Bus), das CCS Suhl (Saal Simson, Schwimmbad, Sauna), die Stadtverwaltung Suhl (Oberrathaussaal, Wolfsgrube), die Evangelische Kirchgemeinde Suhl (Kreuzkirche) und das Cineplex Kino Suhl (Kino 4).